Klare Testsieger sind GVO und Interrisk
Die Hausratversicherung gehört zu den populärsten und zugleich wichtigsten Versicherungen in Deutschland. Weit über 50 Millionen Menschen schützen damit ihren Besitz. Dass die Beiträge gut angelegt sind, unterstreichen die entsprechenden Statistiken*. So gab es 2018 in der Bundesrepublik knapp 100.000 Wohnungseinbrüche. Jährlich ereigneten sich – so das Institut für Schadenverhütung und Schadenforschung (IFS) rund 230.000 Brände in Privatwohnungen und -häusern. Nicht zu vergessen, 2018 wurden in Deutschland rund 160.000 versicherte Fahrräder mit einem Gesamtschaden von 100 Millionen Euro gestohlen.
Für viele Bürger stellt sich daher immer wieder die Frage: Wo versichert man seinen Hausrat am günstigsten? Denn gerade bei diesem Versicherungsprodukt treten enorme Preisunterschiede auf. Unter Umständen können die Prämien auf das Dreifache ansteigen – für dieselben Leistungen.
Vor dem Hintergrund der aktuellen Einbruchstatistik des Bundeskriminalamts hat die Leipziger Inveda.net GmbH jetzt 47 Hausratversicherungstarife von 21 Versicherungsunternehmen auf den Prüfstand gestellt. Damit setzt das Leipziger IT-Unternehmen seine bewährte Testreihe fort, in der bisher Kfz-, Unfall- und Kaskoversicherungen auf ihr Preis-Leistungsverhältnis untersucht worden sind.
Auch im aktuellen Fall kommt wiederum das hauseigene Software-Tool für Versicherungsmakler für Bestandsverwaltung, Risikoanalyse und Kundenberatung IMA (Inveda Makler Assistant) zum Einsatz, das es außerdem erlaubt, innerhalb der 47 Hausratversicherungen insgesamt 111 Versicherungsleistungen miteinander zu vergleichen.
Zur Methodik
Für den Hausrat-Check wurden jeweils vier Gebiete aus dem Osten und dem Westen Deutschlands mit der jeweils höchsten bzw. niedrigsten Anzahl an Einbrüchen im Verhältnis zur Einwohnerzahl ausgewählt. Für neuen Bundesländer waren das Leipzig (235 Fälle je 100.000 Einwohner) und Chemnitz (220 Fälle je 100.000 Einwohner) sowie die Landkreise Saale-Orla-Kreis (28 Fälle je 100.000 Einwohner) und Hildburghausen (31 Fälle je 100.000 Einwohner). Die höchsten Einbruchszahlen im Verhältnis zur Einwohnerzahl weisen in den alten Bundesländern Neumünster (311 Fälle je 100.000 Einwohner) und Bremen (285 Fälle je 100.000 Einwohner) auf. Am unteren Ende der Skala liegen die Landkreise Cham (9 Fälle je 100.000 Einwohner) und Regen (8 Fälle je 100.000 Einwohner). Für eine bessere Vergleichbarkeit wurden in den Landkreisen immer die Kreisstädte berücksichtigt. Zusätzlich wurde die Bundeshauptstadt Berlin (210 Fälle je 100.000 Einwohner) in den Test integriert. Der angenommene Versicherungsfall betrifft eine 75qm-Wohnung in einem Mehrfamilienhaus mit einem zu versichernden Hausrat im Wert von 50.000 Euro.
Wenig Einbrüche, geringere Kosten
Keine große Überraschung war, dass die günstigsten Hausratversicherungen in den Regionen mit einem niedrigen Einbruchstatistik zu haben sind. Die Tarife liegen hier zum Teil 50 Prozent unter denen in den Einbruchshochburgen. In Regen z.B. kostet die preiswerteste Hausratversicherung nur 40,07€ im Jahr, in Bremen dagegen 82,81 Euro.
Klassenbester in den vier Regionen mit der niedrigen Einbruchstatistik wurde im IMA-Test der TOP-VIT-Tarif der GVO. Er überzeugte mit den günstigsten Konditionen bei einem guten Leistungsvolumen. 239 Punkte im IMA waren der Lohn.
In den großen und risikoreichen Städte Leipzig und Berlin erwies sich dagegen der InterRisk XXL-Tarif als exzellente Wahl. Er punktete mit dem besten Tarif und beeindruckte gleichzeitig mit dem größte Leistungsvolumen aller im IMA gelisteten Hausratversicherungen. Damit erzielte er im IMA-Ranking bemerkenswerte 337 Punkte.
Eine positive Erwähnung gab es auch für den „Helvetia Komfortschutz“- und den „LBN Besser 2018“- Tarif. Beide Angebote konnten in den Städten Bremen (Helvetia) und Neumünster (LBN) jeweils mit dem besten Preis auftrumpfen.
Das Fazit von Inveda-Geschäftsführer Dirk Pappelbaum: „Das Angebot der Versicherungswirtschaft beim Thema Hausrat ist in Bezug auf das Preis-Leistungsverhältnis solide aufgestellt, mit absolut überzeugenden Ausreißern nach oben wie unsere Testsieger“. Gleichzeitig sei sichtbar geworden, dass der Wohnort einen großen Einfluss auf den Preis einer Hausratversicherung haben könne. Teilweise würden die Preise für die gleiche Adresse beträchtlich schwanken. Einzelne Tarife könnten sogar bis zum Dreifachen über den günstigsten Konditionen liegen, und dass bei gleichem Leistungsumfang. Seine Empfehlung lautet daher: „Der Versicherungsnehmer sollte sich die Zeit nehmen, die verschiedenen Tarife genau zu prüfen. Auf diese Weise ist eine Ersparnis von bis zu 100 Euro im Jahr drin“.
Die Ergebnisse des IMA-Preis-Leistungsvergleichs
Verpflichtende Leistungen und Angaben beim Tarifvergleich
- Feuer, Leitungswasser, Sturm inkl. Hagel
- Einbruchdiebstahl inkl. anschließendem Vandalismus
- Unterversicherungsverzicht
- Grobe Fahrlässigkeit bis mind. 50.000€
- Keine Selbstbeteiligung im Schadensfall
- Überspannung mit Blitz bis mind. 50.000€
- Schäden durch Rauch und Ruß bis mind. 50.000€
- Seng- und Schmorschäden bis mind. 50.000€
- Wertsachen bis mind. 10.000€
- Bargeld und Beiträge auf Geldkarten außerhalb von Wertschutzschränken bis mind. 1.000€ - Urkunden, Sparbücher und sonstige Wertpapiere außerhalb von Wertschutzschränken bis mind. 2.500€
- Schmuck, Briefmarken, Münzen, Gold, etc. Außerhalb von Wertschutzschränken bis mind. 10.000€
Quellen: Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS), Institut für Schadenverhütung und Schadenforschung (IFS), Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV)