Die besten Unfallversicherungen für Berufstätige im IMA- Test
Testsieger Zurich verweist InterRisk und Barmenia auf die Plätze
(Leipzig, 26.02.2019) Knapp 10 Millionen Unfälle ereignen sich jährlich in Deutschland, schätzt die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAUA) ein. Deutlich über 70 Prozent passieren in der eigenen Wohnung oder im Rahmen von Freizeitaktivitäten und werden damit nicht von gesetzlichen Unfall-Versicherungen abgedeckt. Verbraucherschützer und Versicherungsexperten empfehlen daher für sportlich aktive Menschen, Kinder und Senioren, aber auch für Hausfrauen und Selbstständige den Abschluss einer privaten Unfallversicherung, die dauerhafte Schäden auch in diesen Fällen abdeckt.
Die Leipziger Inveda.net GmbH hat jetzt Unfallversicherungstarife von 13 Versicherern auf den Prüfstand gestellt. Untersuchungsbasis war wiederum der Inveda Makler Assistent (IMA), eine Software-Lösung für Versicherungsmakler für Bestandsverwaltung, Risikoanalyse und Kundenberatung. Anhand von 125 Leistungskategorien wurden 34 Unfallversicherungstarife miteinander verglichen. Im Fokus einer ersten Teil-Untersuchung stand die berufstätige Bevölkerung. Zu den ausgewählten Berufsgruppen gehörten Gymnasiallehrer, Skilehrer, Landwirte, Dachdecker und Zollbeamte (mittlerer Dienst). Mit der Auswahl sollen ein möglichst breites Spektrum der Bevölkerung abgedeckt und zugleich auch Risikoberufe wie Skilehrer oder Dachdecker miteinander verglichen werden. Bei dem Preis-Leistungs-Vergleich wurden dabei die Tarife einmal mit Unfallrente und einmal ohne Unfallrente betrachtet.
Die ausgewählten Berufe sind dabei: Lehrer (Gymnasiallehrer), Skilehrer, Landwirte, Dachdecker und Zollbeamte (mittlerer Dienst). Mit dieser Auswahl sollen eine möglichst große Bevölkerungsgruppe abgedeckt und zugleich auch Unfallversicherungstarife für Risikoberufe wie zum Beispiel Skilehrer oder Dachdecker miteinander verglichen werden. In jeder Berufsgruppe wurden dann die Unfallversicherungstarife mit und ohne Unfallrente einem Preis- Leistungs- Vergleich unterzogen.
Klarer Testsieger im IMA-Vergleich wurde der Top- Tarif der Zurich. Er besticht durch einen sehr guten Preis und verfügt darüber hinaus über ein solides Leistungsvolumen. Überzeugen kann er damit vor allem bei den Landwirten, Dachdeckern und Zollbeamten. Aber auch bei den anderen Berufsgruppen hat er sein sehr gutes Preis- Leistungs- Verhältnis unter Beweis gestellt. So konnte er in jedem getesteten Vergleichsszenario eine Platzierung in den Top 5 erreichen.
Die Plätze 2 und 3 belegten die Tarife InterRisk XXL- GT Plus und Barmenia Adcuri Premium. Der Tarif der InterRisk musste sich dabei in unserem Vergleich knapp hinter dem Tarif der Zurich einordnen. Er erreichte Top- Platzierungen bei den Lehrern (mit und ohne Unfallrente) und bei den Landwirten und Dachdeckern (jeweils mit Unfallrente). Dazu kommt, dass er sich lediglich bei den Zollbeamten keine Platzierung in den Top 5 sichern konnte. DerTarif der Barmenia überzeugte dagegen vor allem bei den Skilehrern (Top- Platzierung mit und ohne Unfallrente) und bei den Zollbeamten (2. Platz mit und ohne Unfallrente).
Ebenfalls ins Vorderfeld, wenn auch ohne Top- Platzierung, schafften es die Tarife der Rhion und Janitos. Der Tarif der Rhion konnte sich zwei 2. Plätze und zwei 3. Plätze sichern, während der Tarif der Janitos einen 2.Platz und drei 3. Plätze erreichen konnte. Der Tarif der Rhion überzeugte dabei bei den Landwirten und Dachdecker und der Tarif der Janitos bei den Lehrern und Skilehrern.
Interessant sind die Unterschiede im Leistungsvolumen der drei Gewinner. Die wichtigsten Differenzen findet man bei dem Komageld, dem Geld für kosmetische Operationen, der Gliedertaxe, der Promillegrenze für durch Trunkenheit am Steuer verursachte Unfälle und bei der allgemeinen Menge an zusätzlichen Hilfeleistungen. Dabei stellt der Tarif der InterRisk die Komfortlösung dar, während der Tarif der Zurich lediglich grundsätzlichen schütz bietet. Der Tarif der Barmenia ordnet sich beim Leistungsvolumen zwischen den beiden genannten Tarifen ein.
Die Summe des Komageldes ist dabei bei der Zurich mit bis zu 1.200€ wesentlich geringer, als die der anderen beiden Tarife (jeweils 32.850€). Auch bei der Summe für kosmetische Operationen beinhaltet der Tarif der Zurich die geringste Leistung mit lediglich bis zu 20.000€. Der Tarif der Barmenia enthält in diesem Bereich eine Summe von bis zu 100.000€, bei InterRisk ist diese Summe sogar unbegrenzt.
Bei der Gliedertaxe gibt es keine gravierenden Unterschiede zwischen Barmenia und InterRisk. Der Tarif der Zurich beinhaltet jedoch in der Regel für alle Bereiche eine geringere Gliedertaxe und weist zudem keine Gelder für Schäden an Lungenflügel, Magen und Darm auf.
Ein ähnliches Bild ergibt sich bei der Promillegrenze durch Trunkenheit am Steuer. Bei der Zurich ist der Grenzwert 1,10 Promille, bei der Barmenia 1,29 Promille. Bei InterRisk gibt es keine Einschränkung.
Außerdem ist zu erwähnen, dass bei der Zurich der Zahnersatz infolge eines Unfalls bis zu einer Summe von 20.000€ versichert ist. Bei der Barmenia liegt diese Summe bei 100.000€ und bei der InterRisk ist diese Summe unbegrenzt.
Der Bereich der zusätzlichen Hilfeleistungen ist bei der Zurich bis auf ein Haushaltshilfegeld nicht vorhanden und auch bei der Barmenia gibt es lediglich noch eine unbegrenzte Sofortleistung bei Arm- und Oberschenkelhalsbrüchen dazu sowie bis zu 175€ für die Versorgung und Unterbringung von Haustieren.
Der Tarif der InterRisk kann in diesem Bereich noch einmal stark punkten. Er bietet, zusätzlich zu den Leistungen, die der Tarif der Barmenia absichert, noch eine unbegrenzte Versicherungssumme für Pflegedienstleistungen, eine Pflegedienstleistungsdauer von bis zu 180 Tagen, eine Unfall-Anschluss-Hilfe, die Installation eines Hausnotrufes, einen Menüservice und die Anlieferung von Medikamenten. So gut wie all diese Leistungen sind bei den anderen beiden Tarifen lediglich gegen einen gewissen Aufpreis möglich.
„Alles in allem ergab unser Test, dass der Verbraucher auf ein breites Leistungsangebot zu angemessenen Preisen zurückgreifen kann“, sagt Inveda-Geschäftsführer Dirk Pappelbaum. „Die wichtigste Entscheidung, die er treffen muss, ist Komfort oder Standard.“
Zur Methodik
Der Vergleich orientiert sich an wesentlichen Merkmalen bei der Tarifsuche und versucht anhand dieser dann für jede Berufsgruppe die besten Tarife zu finden. Basis der Studie ist der IMA. Er beinhaltet 34 Unfallversicherungstarife von 13 Versicherern, die anhand von 125 Leistungskategorien verglichen werden können. Dabei bekommt jeder Tarif eine entsprechende Punktzahl zugewiesen. Diese ist abhängig von den jeweilig beinhalteten Leistungen, wobei jeder Leistungskategorie eine Punktzahl zwischen 0 und 5 Punkten zugewiesen wird. 5 Punkte spiegeln dabei den Bestwert zwischen den Tarifen in dieser Kategorie wieder. 0 Punkte werden nur vergeben, wenn die Leistung in dem Tarif nicht enthalten ist. Somit erhält jeder Tarif im IMA eine individuelle Gesamtpunktzahl. Anhand der verschiedenen Preise der Tarife innerhalb der einzelnen Szenarien kann nun durch das Preis-Leistungs-Verhältnis für jedes Szenario eine Rangliste erstellt werden. Die Bestplatzierten finden dann in unserem Vergleich Erwähnung. Für den Vergleich wurde eine 28 Jahre alte Musterperson verwendet, welche eine Unfallversicherung mit einer Versicherungsdauer von einem Jahr sucht. An dieser Musterperson wird dann für die verschiedenen Berufsgruppen der Vergleich durchgeführt. Dabei wird innerhalb jeder Berufsgruppe noch entschieden, ob die Musterperson eine Unfallrente haben möchte, oder nicht.
Verpflichtende Leistungen und Angaben beim Tarifvergleich
- Grundinvaliditätssumme: 100.000€
- Progression: 350%
- Todesfallsumme: 10.000€
- Kosmetische Operationen: mind. 5.000€
- Unfallkrankenhaustagegeld/ Genesungsgeld: 20€/ Tag
- Alkohol am Steuer: bis mind. 0,5 Promille
- Bewusstseinsstörungen am Steuer
- Nahrungsmittelvergiftung
- Ertrinken und Ersticken unter Wasser
- Erhöhte Kraftanstrengung Tauchtypische Gesundheitsschäden
- Einschluss von Impfschäden
- Unfälle bei der Bemühung zur Rettung von Menschenleben und Sachen
- Verbesserte Meldefrist bei Unfalltod: mind. 2 Tage
- Krankenrücktransport: mind. 10.000€